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Südkoreanische Soldaten sind fanatische Online-Kasinospieler

Montag, 26. August 2013

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un könnte, wenn er wollte, seine südlichen Nachbarn mit etwas anderem als nuklearen Sprengköpfen erobern. Es hätte ihm zum Beispiel gereicht, Kasinospiele im Internet zu legalisieren. Was soll dieser Blödsinn, sagen Sie? Doch: Nach der Presseagentur Yonhap wurden 2013 mehr als 230 Unteroffiziere in den Kasernen von Seoul dabei ertappt, Geld bei Online-Glückspielen zu setzen. Diese Zahl ist fünfzehn Mal höher als diejenige von 2011.

Südkoreanische Armee nimmt Dienst nicht sehr ernst

Mehr als 200 südkoreanische Soldaten in den verschiedenen Kasernen von Seoul sollen an Kasinospielen im Internet teilgenommen haben. Die Mehrheit von ihnen soll dies auf Computern getan haben, die nur für pädagogische Zwecke benutzt werden dürfen. Die PCs der verschiedenen Regimenter wurden den Soldaten zur Verfügung gestellt, um diesen bei Prüfungen zu helfen, mit denen sie ihren Rang verbessern oder Kreditpunkte bei den Universitäten bekommen konnten, aber die Mehrheit der Soldaten benutzte sie nur, um Geld zu gewinnen. Die hochrangigen Offiziere, die bis jetzt die Augen vor solchen Praktiken verschlossen hatten, haben nun beschlossen, ihre Schützlinge hart zu bestrafen.

«Mehr als 200 südkoreanische Soldaten in den verschiedenen Kasernen von Seoul sollen an Kasinospielen im Internet teilgenommen haben.»

Von offizieller Stelle liess die Armee verlauten, dass der südkoreanische Verteidigungsminister «bald strenge Massnahmen ergreifen werde, um jeglichen Zugang zu Internetseiten mit Glücksspiel oder Pornographie auf Militärbasen zu verhindern» . Es wurden keine genauen Details über die Massnahmen veröffentlicht, so bleibt es unklar, ob Soldaten, die ein Tablet oder ein Smartphone besitzen, ebenfalls am Zugang gehindert werden. Kaum zu glauben, dass noch vor kaum 50 Jahren das Leben in den Schützengräben schrecklich hart war!

Online-Kasinospiele in Korea illegal

Zurzeit sind Kasinospiele - sei es in echten Spielkasinos oder in virtuellen - in Südkorea verboten. In den 17 Glücksspielhallen, die dieses Land zählt, sind nur ausländische Kunden zugelassen. Aber auch in Nordkorea existierte ein Spielkasino in einer Grenzregion, nicht weit von Rason: Es handelte sich um das Kasino Emperor, das der gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Hongkong gehörte, Eigentümerin von mehreren Spielklubs in Asien, vor allem in Macao. Das einzige Kasino von Nordkorea schloss seine Pforten endgültig im Jahre 2005 anlässlich einer Affäre, welche die öffentliche Meinung erschütterte. Tatsächlich hatte ein Regierungsbeamter mehr als 568'000 Dollar in diesem Kasino gesetzt... und wurde einige Tage danach exekutiert. Dazu sei aber gesagt, dass das Geld, das er ohne Gewissensbisse verwettet hatte, aus öffentlichen Mitteln stammte!