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OPAP erhält trotz Proteste Spiele-Monopol in Griechenland

Montag, 23. September 2013

Trotz zahlreicher Einwände von verschiedenen Gruppen und Verbänden wurde die Betreiberlizenz der OPAP, des staatlichen Unternehmens, das seit vielen Jahren das Glücksspielmonopol in Griechenland besitzt, für sieben weitere Jahre verlängert. Die OPAP kann also bis 2020 weitermachen. Auch wenn die Europäische Kommission diese Entscheidung einstimmig getroffen hat, so sind doch zahlreiche Organisationen beunruhigt, da nur die OPAP in Griechenland Online-Glücksspiele anbieten darf.

Eine stark umstrittene Entscheidung

Seit mehreren Monaten werden vermehrt Proteste gegen die Erneuerung der Betreiberlizenz der OPAP laut, des traditionellen Betreibers in Griechenland. Die Regierung von Malta war die Erste, die auf die grosse Ungleichheiten aufmerksam machte, die der Beschluss der Europäischen Kommission erzeugen könnte. Die Insel Malta beherbergt eine bedeutende Zahl von privaten Betreibern, die Online-Kasinospiele, aber auch Poker und Sportwetten anbieten. Da aber die OPAP nunmehr in Griechenland allein an der Macht ist, sind diese Unternehmen buchstäblich von der griechischen iGaming-Landschaft ausgeschlossen. Andere Gruppen wie die Remote Gambling Association und die European Gaming and Betting Association haben die Entscheidung der Europäischen Kommission ebenfalls in Frage gestellt, aber vergeblich.

«Der Grund für diese Kontroverse ist, dass das Monopol der OPAP dem griechischen Markt jegliche Wettbewerbsfähigkeit nimmt.»

Der Grund für diese Kontroverse ist, dass das Monopol der OPAP dem griechischen Markt jegliche Wettbewerbsfähigkeit nimmt. Ausserdem hätte - wie der Europäische Gerichtshof vor Kurzem verlauten liess - ein Monopol die Verletzung grundlegender Gesetze und Normen zur Folge. Die Chancenungleichheit und die ungerechte Verteilung sind die Hauptprobleme, die von den Klagenden genannt werden. Übrigens haben Betfair und William Hill, zwei weltbekannte Betreiber, ebenfalls Klage bei der Europäischen Kommission eingereicht.

Ein partielles Monopol, gibt es das?

Das Monopol, das der OPAP durch die Europäische Kommission vergeben wurde, ist jedoch nicht total. Tatsächlich dürfen die anderen Betreiber «live»-Spiele mit Interaktion durch Croupiers via Videokonferenz sowie alle Formen von Pokerturnieren ebenfalls anbieten. Die Betreiber, die den oben genannten Organisationen angehören, werden also mit dem traditionellen griechischen Betreiber konkurrieren können. Da jedoch die Gewinne der privaten Betreiber hauptsächlich von den Spielautomaten kommen, und diese nicht auf der Liste der autorisierten Spiele auftauchen, wird die Konkurrenzkampf sehr unausgeglichen bleiben!

Die Klagen und Proteste, welchen die Europäische Kommission zurzeit ausgesetzt ist, könnten in den nächsten Tagen Folgen haben: Wird die ursprüngliche Entscheidung revidiert? Wird die Europäische Kommission den privaten Betreibern mehr Freiheiten gewähren? Griechenland hat jedenfalls die grosse Hoffnung, mit der Branche der Online-Glücksspiele die Eurokrise zu überwinden und das Wirtschaftswachstum des Landes wiederanzukurbeln.