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Liberalisierung der Online-Glücksspiele in der Schweiz?

Freitag, 14. Juni 2013

Während Spanien die vielversprechenden Zahlen des letzten Trimesters des Jahres 2012 veröffentlicht und Zypern sich mit dem Gedanken trägt, Online-Glücksspiele zu liberalisieren, träumt auch ein anderer europäischer Staat davon, die anderen zu imitieren: Die Schweiz. Tatsächlich werden die Helvetier bald online wetten können - allerdings in einem Rahmen ausserhalb der EU, da die Schweiz einen total unabhängigen Staat bildet.

Virtuelle Glücksspiele 2013 erlaubt

Die Schweizer Internetfans können bald ihr Geld ganz legal im Internet verwetten. Die Schweiz möchte Holland, Belgien und Griechenland folgen und träumt ernsthaft davon, den grossen Schritt zu wagen. Mehrere Gesetzesgeber arbeiten schon an einem Gesetzestext, der dem Schweizer Markt ermöglichen wird, sich der Konkurrenz zu öffnen, wie Frankreich das im Juni 2010 gemacht hat.

« […] alle bisherigen Versuche, Glücksspiele in Europa zu verbieten, gescheitert sind, was sie komplett unwirksam macht.»

Auch wenn die Gegner dieses Gesetzesprojekts sich sofort bemerkbar gemacht haben, werden ihre Argumente nichts nützen. Zwei renommierte Schweizer Marktforschungsinstitute haben gezeigt, dass alle bisherigen Versuche, Glücksspiele in Europa zu verbieten, gescheitert sind, was sie komplett unwirksam macht. Die jetzige Regierung hat diese Aussage akzeptiert und möchte jetzt aus Online-Glücksspielen Profit schlagen, um die finanziellen Ressourcen des Landes zu erhöhen. Dank eines Systems von Steuern und Gebühren auf den Umsatz der Betreiber hofft die Schweiz, mit den so angehäuften Mitteln die nationalen Infrastrukturen zu finanzieren und sportliche und kulturelle Verbände zu unterstützen.

Breites Spektrum an Spielen legalisiert

Im Gegensatz zu Frankreich - wo Kasinospiele immer noch illegal sind - wird die Schweiz Spielautomaten sowie Tisch- und Kartenspiele legalisieren. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass auch Sportwetten und Poker in das Angebot der Betreiber integriert werden sollen. Wegen des unabhängigen Charakters der Schweiz, die nicht zur europäischen Union gehört, wird der helvetische Markt ausserdem absolut autonom sein und muss sich nicht den Gesetzen von Brüssel anpassen. Aber erst müssen sich der Bundesrat und alle Schweizer Kantone - es gibt insgesamt 26 - über die Art und die Details des neuen Gesetzes einig werden.

Ein anderer Punkt, der für die Schweiz spricht: Sie wird keine Mühe haben, ihr Projekt rentabel zu machen. Die Schweiz hat schon immer ausländisches Kapital angezogen und wird nicht nur für die Spieler, sondern auch für die europäischen Betreiber attraktiv sein. Im Gegensatz zu Frankreich, wo die Liberalisierung der Online-Glücksspiele eher massvoll geschieht, wird die Schweiz alle Gelegenheiten ergreifen, die sich ihr bieten.