Kehrtwende bei Zynga
Freitag, 5. April 2013Obwohl wir vor einigen Monaten angekündigt hatten, dass bei Zynga ein neues Zeitalter angebrochen war, so scheint es seit Januar 2013 eher, dass das kalifornische Unternehmen seit Anfang dieses Jahres in Schwierigkeiten Ist. Die Anzahl der monatlichen Spieler, die mit den Spielen dieses Unternehmens spielen, ist merklich gesunken, und der Entwickler muss jetzt versuchen, sein Defizit auszugleichen. Trotz des Rauswurfs einiger seiner höchsten Verantwortlichen im letzten Jahr, hat Zynga noch zahlreiche Schwierigkeiten, wieder zu Atem zu kommen. Was wird also die Zukunft dieses Entwicklers sein, die doch so vielversprechend war?
Die Zeit des Ruhmes ist zu Ende… Platz für die Katerstimmung
Zynga hatte seine Stunde des Ruhmes. Das kalifornische Unternehmen, das am Anfang nur ein Start-up-Unternehmen war, war bei der iGaming-Gemeinschaft früh ein grosser Erfolg. Seine Verkaufshits Farmville und Bingo Blitz haben das Herz von mehr als 300 Millionen Fans auf der ganzen Welt erobert. Der Entwickler Zynga hat auch dadurch Aufmerksamkeit erregt, dass er eine in ihrer Art einzigartige Partnerschaft mit Facebook, der Seite von Mark Zuckerberg, eingegangen ist, für die er soziale Spiele entwickelte und verschiedene digitale Lösungen anbot, die nur ihm allein bekannt sind. Auf dem Gipfel seines Ruhmes ging Zynga sogar an die Börse, Symbol seines Erfolgs und seiner Allmacht.
«In Kalifornien haben mehrere Produktionsstudios des Unternehmens ihre Türen geschlossen. Zynga musste sogar die Pläne von Dutzenden von neuen Spielen aus Mangel an Mitteln aufgeben.»
Seit einigen Wochen fallen die Aktien von Zynga an der Börse jedoch unaufhaltsam. Es handelt sich um einen schwindelerregenden Fall von 75%! Ausserdem hat die Entlassung von fast 5% des Personals des Unternehmens gepaart mit der Entlassung seiner höchsten Verantwortlichen nichts zur Besserung der Lage beigetragen. In Kalifornien haben mehrere Produktionsstudios des Unternehmens ihre Türen geschlossen. Zynga musste sogar die Pläne von Dutzenden von neuen Spielen aus Mangel an Mitteln aufgeben.
Schicksalsschlag oder gewollte Reorientierung?
Zynga hat entschieden, die Branche der sozialen Spiele aufzugeben. Glücksspiele sind nunmehr die höchste Priorität des Entwicklers.
Trotzdem kann man nicht von Pech oder einem Fluch sprechen, der sich plötzlich auf Zynga gelegt hätte. Wenn das Unternehmen heute so schlecht dasteht, so ist dies, weil es die Konsequenzen einer absolut gewollten strategischen Reorientierung sind. Tatsächlich hatte Zynga zu Beginn der Jahres 2013 entschieden, keine sozialen Spiele mehr zu entwickeln und sich einer neuen Branche zuzuwenden: Glücksspielen. In anderen Worten, es ist wegen seiner Strategie der Diversifikation dass Zynga im Moment schwierige Zeiten durchmacht.
Zynga wartet noch auf die Lizenz der Spielekommission von Nevada, und versucht in der Zwischenzeit, sich Betreibern von realen Glücksspielen anzugliedern, wie es das Gesetz in dem einzigen amerikanischen Bundesstaat verlangt, der die virtuellen Kasinospiele legalisiert hat. Ein potentieller Verbündeter von Zynga könnte dabei der Kasinobetreiber Wynn werden.