Italiener sind die fleissigsten Spieler der Welt

Montag, 21. Mai 2012

Trotz der weltweiten Finanzkrise und einer spürbaren Verminderung der Kaufkraft in Europa und anderswo weist Italien die grösste Zahl an Spielern auf. Tatsächlich gaben die Italiener in den letzten zwölf Monaten mehrere Milliarden Euro bei Glücksspielen aus.

Italiener wetten weltweit am meisten

Dank schlauer Änderungen der italienischen Gesetze, die nun bestimmte Glücksspiele zulassen sowie neuen Unternehmen ermöglichen, der lokalen Bevölkerung ihre Dienste anzubieten, weist Italien heutzutage die weltweit grösste Zahl an Wettern auf. Auch wenn die Gesetzesgeber Kasino-Spiele im Internet erst kürzlich legalisiert haben, haben die Italiener 2011 fast 80 Millionen Euro für Glücksspiel ausgegeben. Zum Vergleich beliefen sich im Jahre 2000 die Einnahmen aus Kasinos gerade mal auf 14 Milliarden Euro.

Dennoch haben die Betreiber von realen Kasinos ihre besten Jahre bereits langem hinter sich. Für Massimo Rute, der die italienischen Geschäfte des spanischen Unternehmens Codere über Bingo Re leitet «war 2011 ein Rekordjahr!». Er fügt hinzu: «Die Krise hat viele unserer Kunden in eine schwierige Situation gebracht, aber das Spiel ist Teil der menschlichen Natur!» Codere betreibt nicht weniger als 3500 einarmige Spielautomaten in nicht weniger als vierzehn Spielstätten in Italien. Im Jahre 2011 stiegen die Einnahmen der Firma auf 224 Millionen Euro, ein Gewinn, der wahrscheinlich durch die Attraktivität und den Komfort der italienischen Kasinos möglich gemacht wurde, die nicht nur Spiele sondern auch Getränke und Speisen anbieten und damit für ein Maximum an Entspannung sorgen.

Wunsch nach Veränderung der Lebensumstände stärker als Krise

Obwohl Glücksspiel von der katholische Kirche und militanten Antiglücksspielaktivisten als verderblich angesehen wird – letztere fürchten die Risiken von Spielsucht – sind die Italiener ganz wild auf Spielautomaten und Rubbelkarten, denn sie wollen eine grosse Summe gewinnen, die ihr Leben schlagartig positiv verändern könnte. Gemäss Renato Balduzzi, dem italienischen Gesundheitsminister, «wenden sich die Leute dem Spiel im Umfang der Rezession zu». Leider kann das Spiel sie nicht vor eventuellen krankhaften Risiken beschützen.

Trotz der stark verminderten Kaufkraft und der Arbeitslosigkeit ist die italienische Bevölkerung zu allem bereit, um das Schicksal zu zwingen. Aber wir wissen alle, dass man bei Glücksspielen nur sehr selten belohnt wird...