Casino News

Internet verantwortlich für Spielsucht?

Dienstag, 27. September 2011

Die Debatte wurde in den letzten zehn Jahren immer heftiger. Aber die Medien behandeln das Thema erst seit Kurzem mit einer starken Polemik. Online-Wetten ist einer der Branchen, die weltweit am schnellsten wachsen, und die öffentliche Meinung hält das Internet für den Hauptverantwortlichen für das Problem der Abhängigkeit, in die viele Spieler rutschen.

Immer mehr Spieler rutschen in die Abhängigkeit

Nach einer Studie der karitativen Organisation RCA Trust leiden immer mehr Spieler unter Spielsucht. Tatsächlich hat die Einrichtung im Laufe des Juni 2011 mehr als 200 Frauen aufgenommen, die von Spielsucht betroffen sind. Die Mehrheit von ihnen wäre heute total verschuldet.

«Dies wird zu einem schwerwiegenden Problem», erklärt Andy Todd, Verantwortlicher von RCA Trust. «Und vermutlich ist das erst die Spitze des Eisbergs. Es gibt noch viel mehr Frauen die an dieser Art von Krankheit leiden, die aber nicht wagen, zu uns zu kommen, weil sie sich ganz einfach schämen». Die Organisation RCA Trust ist eine der europäischen karitativen Einrichtungen, die versuchen, die Probleme von Sucht in Zusammenhang mit Glücksspiel zu reduzieren. In den meisten Ländern wurden Gesetze geändert, um sicherzustellen, dass Organisationen dieser Art beim Kampf gegen den Ausbruch von psychologischen Krankheiten aufgrund von Spielsucht helfen.

Das Problem ist, dass das Internet von Milliarden von Personen genutzt wird und für drei Viertel der Spieler die früheren Kasinos und Spielhallen ersetzt. Die Verbreitung dieses Mediums, das zu Beginn des Jahres 2000 noch als Wohltat gepriesen wurde, löst zurzeit heftige Diskussionen aus.

Die USA am schwersten betroffen

«Als ich früher ins Kasino ging, gab ich Geld für Benzin aus, für das Abendessen für mich und meine Frau und nur einen kleinen Teil für die Spiele. Wir haben uns auch einige Gläschen gegönnt, während wir an den Blackjack-Tischen wetteten. Als wir am Ende unsere Abrechnung machten, hatten wir ungefähr 100$ ausgegeben, ohne das Geld zu zählen, das wir bei den Spielen verwettet haben», erklärt der spielsüchtige Ramsey Burns. «Jetzt macht es für uns mehr Sinn, eine Pizza und ein paar Bier zu kaufen und Blackjack im Internet zu spielen, denn das ist viel billiger».

Dennoch haben Burns und Millionen anderer amerikanischer Spieler das Gefühl für den Wert des Geldes verloren und sind unfähig zu sparen, auch wenn sie bei sich daheim spielen. Die Organisation RCA Trust kritisiert nicht nur Online-Glücksspiele, sondern auch andere Dienste, die auf dem Internet angeboten werden. Die Organisation fürchtet, dass Tausende von realen Betreibern ihre eigenen virtuellen Spielhallen eröffnen werden. «Das Problem des Internets ist seine Zugänglichkeit. Die Leute können sich 24 Stunden am Tag 7 Tage in der Woche mit ihrem Computer oder sogar ihrem tragbaren Telefon verbinden», beklagt sich der Verantwortliche der karitativen Organisation.