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Eine Wunschliste der EGBA für das Europäische Parlament

Donnerstag, 23. August 2012

Die European Gaming and Betting Association (EGBA) ist eine Organisation, welche die wichtigsten Betreiber von Glückspielen in Europa repräsentiert. Das Europäische Parlament hat vergangenen Mittwoch eine Diskussionsrunde zum Thema Glückspiele organisiert, und die EGBA hat die Gelegenheit genutzt, dem EP eine Liste mit den verschiedenen Wünschen und Hoffnungen der Betreiber zukommen zu lassen. Wie hat das Europäische Parlament auf diese Anfrage reagiert?

Die kontroverse Haltung der EGBA gegenüber den Bemühungen des Europäischen Parlaments

Vor mehr als sechs Monaten unterhielt die EGBA und ihre Generalsekretärin Sigrid Ligne noch gute Beziehungen zu den Exekutiven des Europäischen Parlaments. Tatsächlich hatte sich Sigrid Ligne bewundernd über die positiven Aktionen der europäischen Behörden geäussert, die potentielle Legalisierungen im Bereich iGaming auf europäischer Ebene zu befürworten schienen. Die EGBA rühmte vor allem die Publikation des Grünbuchs durch den Präsidenten der Europäischen Kommission, Michael Barnier, der Expertengruppen ins Leben rief, um auf die Problematiken in Verbindung mit Online-Glücksspielen in Europa Antworten zu finden. Sigrid Ligne freute sich auch über die Annahme des Creutzmann-Berichts durch das Europäische Parlament, der aufzeigt, dass die persönlichen Entscheidungen eines einzigen protektionistischen Staates nicht zu einer harmonischen Politik führen können, die von der Gemeinschaft der Mitgliedstaaten der EU respektiert wird.

«Wenn das Europäische Parlament nicht sofort reagiert, werden einige Mitgliedsstaaten weiterhin glauben, dass sie tun können, was sie wollen».

Vergangenen Mittwoch zeigte Sigrid Ligne deutlich weniger Enthusiasmus und musste zugeben, dass sich die Situation trotz der Bemühungen der letzten Monate verschlimmert hat. Tatsächlich haben einige Staaten interne Massnahmen getroffen, die darauf zielen, die Betreiber und Konsumenten von iGaming-Produkten zu verurteilen. Nun stehen diese Massnahmen und strengen Gesetze aber im Gegensatz zum Europäischen Recht. «Wenn das Europäische Parlament nicht sofort reagiert, werden einige Mitgliedsstaaten weiterhin glauben, dass sie tun können, was sie wollen» , protestierte die Generalsekretärin der EGBA.

Die konkreten Forderungen der EGBA

Wenn auch die Reaktionen des Europäischen Parlaments gegenüber der Wunschliste nicht bekannt sind, so sind die Absichten der EGBA doch klar: Die Botschaft soll Unzufriedenheit ausdrücken. Die EGBA will vor allem, dass von nun an Vertrauen und Kooperation zwischen den Mitgliedsstaaten zur Frage der Glücksspiele im Internet herrschen soll. Im Angesicht der Wucherung paradoxer Regeln, teuren Verdoppelungen von Kontrollmassnahmen und den Lücken, die es immer noch beim Konsumentenschutz gibt, empfiehlt die EGBA der Europäischen Union, Gesetze zu erlassen, durch welche die europäischen Länder sich bei kontroversen Situationen gegenseitig Beistand leisten können.