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Cartoon Network verärgert Eltern durch Kasino-Werbung

Montag, 12. August 2013

Die amerikanische Fernsehsender Cartoon Network, der zum Unternehmen Turner Broadcasting System gehört und vor allem Cartoons ausstrahlt, hat sich die Wut von zahlreichen britischen Eltern zugezogen. Tatsächlich strahlte der amerikanische Mediengigant zwischen zwei Kinderprogrammen eine Werbung für Coral.co.uk aus, einen Betreiber von Online-Glücksspielen. Seitdem ist die Stimmung zwischen der ASA und Cartoon Network ziemlich angespannt.

Gewollte oder versehentliche Werbung?

Bei der Advertising Standards Authority (ASA), der Behörde für Regulierung von Werbung, hat der Sender Cartoon Network von jetzt an einen schlechten Ruf. Die amerikanische Firma hat nämlich vor Kurzem gegen das Gesetz verstossen, indem sie eine Werbung aufschaltete, in der die Vorzüge des britischen Glücksspielbetreibers Coral beworben wurden, und das mitten im Frühstücksprogramm für Kinder. Die Advertising Standards Authority glaubt, dass Cartoon Network absichtlich den Werbecodex verletzt hat, der Fernsehsender hingegen verteidigt sich, dass die Reklame «irrtümlich ausgestrahlt» worden sei. Die Eltern der Kinder, die besagte Werbung zwischen zwei Episoden von Der unglaubliche Hulk sehen konnten, sind ausser sich. Die Direktion von Coral wiederum erklärte, über die Nachricht «erschüttert» zu sein. Naja, übertreiben muss man jetzt auch wieder nicht...

«Aber trotz dieses offenkundigen Fehlers kann sich Cartoon Network darüber freuen, dass dieser keine wirklichen Konsequenzen nach sich ziehen wird.»

Ethisch gesehen darf Cartoon Network keine Werbung für iGaming-Produkte zwischen 6h und 10.30h ausstrahlen, einer Zeit, in der unsere fröhlichen Kinder das Sofa besetzten, um die Abenteuer ihrer bevorzugten Fantasiehelden zu verfolgen. Aber trotz dieses offenkundigen Fehlers kann sich Cartoon Network darüber freuen, dass dieser keine wirklichen Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Gerade mal sieben empörte Eltern...

Tatsächlich gibt es keine Handhabe, um daraus eine Staatsaffäre zu machen. Gerade mal sieben Eltern haben sich die Zeit genommen, die ASA zu kontaktieren, um den Missbrauch zu melden. Bei der Advertising Standards Authority, deren Aufgabe es ist, die Anwendung und die Beachtung der Regeln der Werbepraktiken in Grossbritannien zu garantieren, sind also nur eine kleine Anzahl an Reklamationen eingegangen. Es sei aber daran erinnert, dass es eine Konvention zwischen den Radio- und Fernsehsendern und den professionellen iGaming-Vertretern gibt, die besagt, dass Werbung für Glückspiel erst ab 21h ausgestrahlt werden darf.

Turner Broadcasting System hat jetzt reagiert und sämtliche Werbung, die Coral promotet, aus dem Verkehr gezogen, was aber sicherlich die Geschäfte des auf Kasinospiele in Grossbritannien spezialisierten Betreibers nicht beeinträchtigen wird. Für Cartoon Network bleibt zu hoffen, dass die unlautere Werbung tatsächlich das Resultat eines simplen technischen Fehlers war...