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Ist die Verschuldung der "Stadt des Spiels" Vergangenheit?

Montag, 20. Juni 2011

Las Vegas ist eine der Regionen, welche die ökonomische Krise mit voller Wucht erwischt hat und zwar seit 2007, dem Beginn der ökonomischen Katastrophe. Trotz des äußeren Anscheins, der festlichen Beleuchtung, den Werbespots auf gigantischen Bildschirmen und tausenden von Touristen, die diesen Ort jeden Monat besuchen, hat die "Stadt des Spiels" schon allerhand erlebt. Die "Stadt der Sünde", wie man sie in den USA nennt, ist bis zum Hals verschuldet. «Las Vegas erlebt seine schlimmste ökonomische Krise seit 1940» , verrät uns der Gouverneur des Staates Nevada, Jim Gibbons, indem er auf das Datum der Gründung der Spielkasino-Industrie in den USA verweist.

Obwohl die Kasinos schon Mühe hatten, ihre Hallen zu füllen, wurden trotzdem weiter Luxushotels gebaut und dies trotz der Warnungen vor einer größeren ökonomischen Rezession. Diese Gebäude, die bis zu 2'500 luxuriöse Zimmer aufweisen, können die dafür aufgenommenen Kredite kaum wieder einbringen. Und die Hotels sind nicht die einzigen in dieser Situation. Alle größeren Geschäfte in der "Stadt des Spiels" sind zurzeit in der gleichen Lage. «Die Wohnungen sind leer. Die Touristen haben nicht mehr dasselbe Budget wie vor zehn Jahren, und unsere Kasinos dienen als Dekoration» , kommentierte der Gouverneur von Nevada in einer großen liberalen Zeitung die Lage.

Las Vegas, das neuralgische Zentrum von Nevada, hat den ganzen Staat bei seinem kolossalen Absturz mitgerissen. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 15% im Vergleich zum Durchschnitt von 9,6% in den ganzen USA. In Las Vegas gibt es schon seit langem den amerikanischen Traum nicht mehr. Das Eldorado, von dem man Ende der 80er Jahre noch gesprochen hat, wurde durch Regionen entthront, wo die Arbeitsmöglichkeiten und die Kaufkraft attraktiver sind. Dies gilt zum Beispiel für den Nachbarn Kanada aber auch für Australien und Neuseeland.

Dennoch geben die neuesten statistischen Daten, die von öffentlichen amerikanischen Organisationen erhoben wurden, Grund zur Hoffnung. Die Zeitung Las Vegas Sun bestätigt in einem ihrer kürzlich erschienenen Artikel, dass die Stadt des Spiels ihren Enthusiasmus von früher wiederfinden könnte. Mit mehr als 250'000 Touristen am Weihnachtstag hat Las Vegas seine Zahlen vom Vorjahr verdoppelt. Eine schöne Steigerung von 4,4% lässt alle beteiligten Geschäfte hoffen.

Nach dem republikanischen Gouverneur von Nevada «braucht es große Anstrengungen, um wieder aus der Talsohle herauszukommen» . Gibbons hält es sogar für notwendig, ein neues ökonomisches Modell zu erfinden, um der Stadt zu helfen, einen neuen Anfang zu machen. Wegen der Probleme bei den Rückzahlungen der Darlehen sind alle Neubauten, die für 2011 vorgesehen waren, annulliert worden. Dies hat schreckliche Konsequenzen für den Bereich des Arbeitsmarkts, der direkt betroffen ist. Außerdem muss Las Vegas noch einen viel wichtigeren Kampf führen: Das Aufkommen der Onlinekasinos wirft seine Schatten auf die realen Kasinos, und es ist schwierig, sich vorzustellen, wie die Stadt des Lasters eine Trendwende einleiten will.